Soziale Verantwortung – das möchten auch die Landfrauen übernehmen. Die beiden Kreisvorsitzenden Ursel Schabel, Doris Kurz und die mit der Organisation betraute Geschäftsführerin Gabi Müller, machten dies deutlich. Gewürdigt wurde die Landfrauenarbeit auch von Bürgermeister Dr. Joachim Bläse, er sieht die Landfrauen als erstrangige Integrationskraft in den Gemeinden. Für kontaktsuchende Zuwanderer, auch im Sinne von Neubürger, seien die Landfrauen immer offen. Dieses Miteinander könne man nicht anordnen, man müsse es leben. “Andere annehmen so wie sie sind, das ist allerdings ein längerer Weg”, meinte Dr. Bläse. Vorurteile abbauen und sich füreinander interessieren, dazu rief auch Kreisvorsitzende Doris Kurz auf. Die Möglichkeit dazu bestand an diesem Tag. Auf einer Weltkarte konnte jeder Besucher sein Heimatland mit einer kleinen Fahne kennzeichnen – und natürlich kamen im Gebiet der Bundesrepublik sehr viele Fahnen zusammen, aber es waren auch Menschen aus Syrien, Kasachstan, Indonesien, Türkei, Sardinien, Frankreich, Rumänien, Griechenland und aus der Ukraine unter den Gästen der Gmünder Kreislandfrauen. Einen tänzerischen Ausflug nach Texas machte die Line-Dance-Gruppe der Eschacher Landfrauen. Zu Countrymusik tanzten sie lässig und schwungvoll und rissen alle Besucher von ihren Sitzen. Tanztrainerin Jessica Baumann hat es geschafft, aus der neu gegründeten Gruppe von Eschacher Landfrauen echte Showtalente zu machen. Hatten eben noch alle mitgeklatscht, brachte anschließend Theresia Grieb mit ihrer Luftballongymnastik den ganzen Raum in Bewegung. Alle bemühten sich die grünen und gelben Luftballons in der Luft zu halten und so griffen ungefähr dreihundert Hände in die Luft, bei geschätzt einhundertfünfzig Besucherinnen, unter denen es auch einige “Landherren” gab.
Bildungsreferentin Jutta Ortlepp vom Landesverband , die Auskunft über gesellschaftliche Veränderungen durch das Engagement der Landfrauen gab war begeistert, ebenso Saltanat Heinzelmann vom Integrationsbeirat, Nese Gunduz vom Alevitischen Kulturverein oder auch die Beauftragte für Chancengleichheit im Ostalbkreis, Katharina Oswald und Pfarrerin Doris Beck. Nach dem gemeinsamen Mittagessen entführte die Flüchtlingsband “Die Träumer” mit syrischen, persischen, türkischen und schwäbischen Klängen in eine besondere musikalische Welt mit eigen getexteten Livesongs. Der junge Syrer Muhammed, der in Ellwangen lebt, textete den deutschen Rapsong, den er selbst vortrug; “Bitte liebe Welt, lass den Krieg doch hinter dir.” Auch die Landfrauen sangen, unterstützt von Klaus Kucher am Akkordeon das Landfrauenlied: “Lasst uns zueinander schauen, miteinander Zukunft bauen.” Und so unterschiedlich das auch geklungen haben mag, es könnten zwei Textzeilen ein- und desselben Liedes sein.